Letzten Samstagabend war es wieder soweit. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr lud zur diesjährigen Kappensitzung. Unter dem Motto Karneval in Rio war der Gemeindesaal bis auf den letzten Platz ausverkauft. Pünktlich um 19:11 startete das schon zur Tradition gewordene Intro-Video, das zeigte, wie sich das Dorf von einer infektiösen Krankheit, dem Samba-Fieber, anstecken ließ. Auch das Publikum, begrüßt von der Sitzungspräsidentin Iris Melzer mit ihrem Gefolge Katharina Kaiser, Marina Krautkrämer und Verena Theis, wurde spontan von diesem Fieber erfasst.
Als ersten Programmpunkt konnte die Sitzungspräsidentin die Holzfelder „Sternchen“-Kindergarde ankündigen, die zur Musik von Pipi Langstrumpf die Bühne betrat und zu Melodien aus dem Rosin Medley in ihren schmucken Uniformen flotte Tänze aufführte. Daneben gibt es in Holzfeld auch eine Jugendgarde, die „Sterne“, die als nächste auftrat und mit sportlichen Einlagen wie Hebefiguren zum Takt eines Dance Medley glänzen konnte. Das Publikum war von den Auftritten der Kinder- und Jugendgarde begeistert und applaudierte besonders der Trainerin Tina Michel für die gekonnt einstudierten Darbietungen. Tanzend ging es weiter mit dem Möhnenclub Immerfroh aus Lahnstein, der im Holzfelder Karneval seit Jahren einen festen Platz hat. Zu japanischen Klängen schwebten zehn Geishas über die Bühne und nahmen das begeisterte Publikum mit nach Ostasien. Im Anschluss fanden sich zwei gegensätzliche Pärchen auf einer Parkbank ein, einmal elegant gekleidete Leute und zum andern ein eher derbes, bäuerliches Paar (Ulrike Müller, Ute Müller, Katja Schreiber und Andrea Voshage). Es gab viele Lacher im Publikum, als das bäuerliche Paar das elitäre Gehabe des feinen Paares nachäffte. Mit einer Stimmungsrunde wurde dann zum „Samba Dance-Contest“ übergeleitet. Die Sitzungspräsidentin konnte für eine erste Runde 4 Tanzpaare aus dem Publikum auf der Bühne begrüßen, die nacheinander ihre Samba-Fähigkeiten präsentieren durften und sich alle für die zweite Runde nach der Pause qualifizierten. Als letzter Programmpunkt vor der Pause durfte Helene Fischer, alias Elisabeth Ruggenthaler, nicht fehlen. Zunächst mit “Genau dieses Gefühl“, aber erst recht mit „Atemlos“ brachte sie den Saal zum Kochen.
Nach der wohlverdienten Pause, während der die Cocktail-Bar eröffnet wurde, durfte sich das Publikum auf ein Wiedersehen mit dem Holzfelder Männerballett, das einige Jahre ausgesetzt hatte, freuen. Acht orientalisch gekleidete Männer, einer davon, Aladin, auf einem Teppich hereinschwebend, führten, unter anderem zur Musik „Eine Fata Morgana“ Tänze aus „1000 und eine Nacht“ auf. Unter stehendem Applaus forderte der Saal eine Zugabe und beklatschte die Trainerin Bianca Flauger für die gelungene Darbietung. Tanzend ging es weiter, mit „Ich bin nur ein Funkenmariechen“ gab eine Abordnung des Möhnenclubs-Immerfroh eine schmissige Einlage, in der das Weh und Ach, aber auch der Reiz der Rolle eines Funkenmariechens dargestellt wurde. Nicht ganz jugendfrei ging es weiter mit Brisko Schneider (Mario Küppers) und der Buchautorin Gretchen (Melanie Müller). Sie unterhielten sich über die Sex-Praktiken und die notwendigen Werkzeuge, die in Holzfeld und den benachbarten Dörfern unter den Bettdecken zur Anwendung kommen. Mit Tränen in den Augen kündigte die Sitzungspräsidentin den Abschiedsauftritt der Blue Diamonds an. Verkleidet als Gladiatorinnen brachten sie unter anderem zum Titel „Hero“ von Bonnie Taylor die Bühne zum Beben. Die einhellige Meinung der Zuschauer lautete, dass die Blue Diamonds ihre Abschiedsentscheidung noch einmal reiflich überdenken sollten. Ohne Pause für das Publikum folgt ein von langer Hand vorbereiteter Auftritt eines ehemaligen Holzfelders. Dirk Schulz, alias Billy Joel mit „Uptown girl“. Er wurde jedoch vom ausgelassenen Publikum nicht entlassen, bevor er wie alle Jahre „Willenlos“ zum Besten gegeben hatte. Im zweiten Teil des „Samba-Dance Contest“ war das Publikum gefragt zu entscheiden, welches der vier Paare die spektakulärsten Tanzeinlagen zeigte. Die Entscheidung war jedoch so schwierig, dass das Festkomitee beschloss, alle Paare gleichermaßen mit Cocktails zu belohnen.
Den traditionellen Abschluss der Sitzung bildet der Auftritt des Ausschellers (Hermann Muders), der das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Unter anderem stand das neue Ortswappen im Mittelpunkt, das auf Wunsch des vorangegangenen Ortsvorstehers neben Kirschen auch einen Apfel als Symbol führen soll. Dann war es schon wieder soweit und die Sitzungspräsidentin Iris bat zur Musik von „40 Jahre die Flippers“ alle Aktiven auf die Bühne. Ihr Dank galt nicht nur den Aktiven, sondern auch allen fleißigen Helfern im Saal. Damit endete die Kappensitzung, nicht aber die Feier, die mit Tanz und Musik in der Cocktailbar bis in die Morgenstunden stimmungsvoll weiterging.